Der Stein Eben-Ezer

Es gibt Steine, die sollte man kennen.

So gibt es z.B. einen Stein, der heißt „Stein der Hilfe“. Sie werden ihn sicher alle kennen, werden also durch das Weiterlesen vermutlich nicht klüger.

Zur Zeit Samuels hatten die Philister die Vorherrschaft über einen nicht geringen Teil von Israel. Es war sogar so, dass wir lesen 1.Sam 13,19-22

19 Und es war kein Schmied im ganzen Land Israel zu finden. Denn die Philister dachten: <Wir wollen> nicht, dass die Hebräer sich Schwert oder Speer machen!

20 Und ganz Israel musste zu den Philistern hinabziehen, jeder um seine Pflugschar oder seinen Spaten, sein Beil oder seine Sichel zu schärfen. -

21 Das Schärfen geschah für einen Zweidrittelschekel bei den Pflugscharen und bei den Spaten, bei der Gabel und bei den Beilen und um die <Rinder>stacheln geradezurichten. -

22 Und es geschah am Tag des Kampfes, dass weder Schwert noch Speer in der Hand des ganzen Volkes gefunden wurde, das mit Saul und mit Jonatan war; nur bei Saul und seinem Sohn Jonatan fanden sie sich vor.

Israel war also praktisch entwaffnet, galt als entmilitarisierte Zone, und war damit den Philistern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.1.Samuel 7,12

Und das war auch kein Wunder, denn die Israeliten beteten genau die gleichen Götzen an, die auch die Heiden in ihrer Umgebung anbeteten, und Gott hatte ihnen infolgedessen seinen Schutz und Segen entzogen. Erst als die Zustände unerträglich wurden, schaffte es Samuel, das Volk zur Umkehr zu bewegen. Und um diese Umkehr feierlich zu dokumentieren, wurde eine Versammlung einberufen in Mizpa. Hier wollte Samuel für das Volk bitten, dass Gott ihm wieder seinen Schutz und Segen zuwandte.

Die Philister kriegten das natürlich mit, dass da eine riesige Zusammenkunft stattfand, und sie dachten sich sofort, dass das gegen sie gerichtet war. Die Philister machten also eine Zusammenkunft ihres Heeres nicht allzuweit von Mizpa entfernt.

Das wiederum bekamen die Israeliten mit, und sie kriegten furchtbar die Angst. Denn die Philister kannten schon das Eisen und konnten damit umgehen, während die Israeliten es weder konnten noch durften. Die Philister hatten Waffen, die Israeliten nicht.

Hinzu kam, dass die Israeliten in Mizpa fasteten. Sie waren also nicht unbedingt in Bestform.

Der Angriff

Und es kam, wie es kommen musste: Noch während Samuel ein sehr feierliches Opfer für Gott brachte, rückten die Philister an. Strategisch ein äußerst günstiger Moment, denn es war fraglich, inwieweit die Israeliten bereit waren, ihren Gott zu beleidigen, indem sie mitten in der Zeremonie aufstanden und sich mit den Philistern prügelten. Denn mehr als sich prügeln war auf Seiten der Israeliten nicht drin, sie hatten hauptsächlich Holzknüppel und Steinäxte oder vielleicht noch das eine oder andere Bronzeteil.

Und was geschah dann? Wir bekommen keine genaue Schilderung, nur eine ganz kurze Beschreibung. Denn es ist gar nicht wichtig, was genau geschah. Es ist wichtig, wer der Handelnde ist. 1.Sam 7,10

10 Es geschah nämlich, während Samuel <noch> das Brandopfer opferte, rückten die Philister heran zum Kampf gegen Israel. Aber der HERR donnerte mit starkem Donner an demselben Tag über den Philistern und schreckte sie, und sie wurden vor Israel geschlagen.

Und bestimmt haben auch die Philister unseres Lebens die besseren Waffen und die zahlenmäßige Übermacht. Aber wir haben einen handelnden Gott.

Der Stein

Und weil das so ist, gibt es den „Stein der Hilfe“, auf hebräisch „Eben-Ezer“: 1.Sam 7,12

12 Und Samuel nahm einen Stein und stellte ihn auf zwischen Mizpa und Schen, und er gab ihm den Namen Eben-Eser und sagte: Bis hierher hat uns der HERR geholfen.

Denken Sie bitte daran, daß wir einen Gott haben, der zu unserem Besten und zu unserem Vorteil handelt.

Der die Initiative ergreift, um uns zu retten vor dem, was uns vernichten will.

Und der gewillt ist, uns den Sieg zu geben über Hölle, Tod und Teufel; der will, dass wir in seinem Reich leben, und dass wir darin sicher leben.

Der Stein Eben-Ezer erinnert uns daran, dass es nicht unsere hilfreichen Gedanken waren, die uns zur Freiheit geführt haben, und Vergebung wird nicht mit hilfreichen Händen erwirtschaftet, sondern sie wird von Gott aufgrund seiner souveränen Entscheidung verliehen.