1.Könige 22,34 Ein König beim Fasching
Komischer Gedanke.
Sich vor Gott verstecken zu wollen.
Hat schon Jona versucht.
Und Ananias und Saphira dachten, Gott würde es nicht sehen.
In Psalm 64,6 der gleiche Gedanke.
Andere, die sich verkleidet haben
In Mt 7,15 werden wir vor den falschen Propheten gewarnt, die in Schafskleidern daherkommen.
In Mt 23,5 machen die Schriftgelehrten ihre Gebetsriemen breit und ihre Quasten groß. Ein imposantes Kostüm.
Und in Mt 23,27 vergleicht Jesus die Pharisäer mit übertünchten Gräbern. Außen schön, innen zum Kotzen. Auch eine Form der Verkleidung.
Paulus kennt in 2.Tim 3,5 Menschen, die eine Form der Gottseligkeit haben, den Inhalt derselben aber verleugnen. Verkleidet als Jünger, in Wahrheit eine Null.
Gut, dass wir besser sind!
Wir beten ja immer vor dem Essen. Deshalb kann Gott jetzt nichts mehr sagen. Wir verkleiden uns als hingegebene Gläubige, und dass in Wahrheit überhaupt keine Ströme lebendigen Wassers von uns ausgehen, das wird Gott darum nicht merken.
Wir lieben die Geschwister, indem wir sehr höflich und freundlich zu ihnen sind und sie sonntags immer lächelnd begrüßen. Ob wir dafür beten, dass dieselben Geschwister im Glauben wachsen? Wozu? Und wenn sie in finanzieller Not wären - von mir würden sie nichts bekommen. Sollen sie die Suppe selber auslöffeln, die sie sich selber eingebrockt haben. Wir haben ein Lächeln über unsere Hartherzigkeit gezogen und formvollendete Höflichkeit über unsere Verachtung. Verkleidung par excellence. Aber wir lieben die Geschwister. Gott kann nichts dagegen sagen.
„Die Liebe sei ungeheuchelt“, sagt Paulus in Römer 12,9. Es ist nicht schön, wenn man uns auf diesem Wege der Verkleidung beraubt!
Im übrigen gebe ich viel Kollekte. Sehr viel. Und Gott sieht es. Und ich halte die Regeln ein, ziemlich alle. Daran kann Gott sehen, was ich für ein großartiger Christ bin. Und er wird darüber hinwegsehen, dass das, was eigentlich Sinn der Sache wäre, nämlich Mut und Vertrauen und Revolution und über den eigenen Schatten springen und das Unmögliche möglich machen, dass das in meinem Leben nicht vorkommt.
Vermutung
Ob es vielleicht die größte Sünde von Ahab war, Gott nicht ernst zu nehmen? Zu denken, der findet ihn nicht in der Verkleidung?
Ist es vielleicht die größte Sünde der Christen, so zu tun, als warten sie auf den Herrn, aber kein Öl mitzunehmen und damit entlarvt zu sein als solche, die nur so tun als ob?
Aber Gott lässt sich nicht verspotten (Gal 6,7). Nicht durch Ahabs Verkleidung und nicht durch unsere.
Hören Sie auf, sich als frommer Mensch zu verkleiden. Sie sind längst durchschaut.