1.Könige 22,22+23 Gottes freiheitlicher Knoten
Da fehlen einem manchmal schon die Worte, um Gottes Handeln zutreffend zu beschreiben.
Gott teilt hier dem König Ahab mit, dass Gott beschlossen hat, dass Ahab im Kampf bei Ramot in Gilead sterben wird.
Und Gott teilt dem Ahab auch mit, dass Gott extra zu diesem Zweck eine Reihe falscher Propheten geschickt hat, die ihn in die Irre führen sollen.
Viel deutlicher kann man ja nun nicht warnen.
Ahab hätte einfach den Krieg bei Ramot in Gilead absagen können, und er wäre dem ihm zugedachten Schicksal entgangen.
Gott gibt dem Ahab also eine Chance, der Strafe zu entgehen. Die einzige Bedingung hierzu wäre, dass Ahab auf Gottes Propheten hört.
Die Freiheit
Gott beschließt also keine unabänderliche Strafe über Ahab, welcher dieser nicht entgehen kann. Sondern Gott gibt Ahab die Freiheit, sich für das von Gott erdachte Schicksal zu entscheiden oder diesem Schicksal zu entgehen. Ahabs Entscheidung.
Die Größe dieser göttlichen Freiheit wird erkennbar, wenn man sie mit den Handlungen des Teufels vergleicht.
Der Teufel warnt niemanden, dem er schaden will.
Der Teufel lässt niemandem die Wahl.
Der Teufel setzt nicht auf Freiwilligkeit. Nun gut, dann könnte er seinen Laden auch zumachen.
Die Menge an Gnade und Entgegenkommen
Gott bietet seinen Feinden immer noch einen Ausweg an.
Selbst der, der erst ganz zum Schluss in den Weinberg zum Arbeiten kommt, erhält den vollen Lohn.
Hes 18,23
23 Sollte ich wirklich Gefallen haben am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, nicht vielmehr daran, dass er von seinen Wegen umkehrt und lebt?
Und im Himmel ist mehr Freude über einen Sünder, der umkehrt, als über jede Menge Gerechte, die die Umkehr nicht nötig haben.
Und so löst sich dann der Knoten in Gottes Handeln, dass er dem Ahab genau sagt, was er zu tun gedenkt, damit Ahab dem entgehen kann. Es ist die Güte Gottes, die kein Interesse am Untergang von Ahab hat.
Es ist aber ebenfalls die Souveränität Gottes, der es sich leisten kann, die Leute zu warnen und der es nicht nötig hat, seine Pläne auf Biegen oder Brechen durchzusetzen.
An Bibelstellen wie dieser erkennt man die (charakterliche) Größe Gottes ganz besonders.