1.Könige 20,23-25 Strategien im Kampf gegen Gott

Der syrische König wollte Gottes Volk aus seinem Land vertreiben.

Es galt, die Vertreter Gottes zu bekämpfen.

Und damit musste man aber gleichzeitig auch diesen Gott selbst bekämpfen.

Dazu überlegten sich die Berater des syrischen Königs drei Strategien.

Bitte mitschreiben, hier können Sie etwas lernen:

1. Erklären Sie Gott für unzuständig

Auf den Bergen ist Gott zuständig. Aber im Tal? Niemals!

Für meine Ängste und Sorgen ist Gott zuständig, aber für mein Geld? Niemals! Schließlich haben Geld und Spiritualität ja nichts miteinander zu tun.

Natürlich sind wir für Nächstenliebe. Gilt gegenüber Flüchtlingen, Nichtsesshaften und (manchmal) für andere Christen. Gilt natürlich nicht gegenüber Politikern, Bankern, Beamten, Lobbyisten, Braunkohletagebau und Lehrern. Gibt es besseres Mittel, um zu verhindern, dass Gott sich überall breit macht?

Und in der Gemeinde, zu der der Autor dieser Zeilen gehört, ist Schwarzarbeit so weit verbreitet – Gott ist für meine Glaubenstreue zuständig, aber nicht für meine Gesetzestreue. Und so ein bisschen Sozialbetrug, also wirklich, wer wird sich da anstellen? Sollen doch andere die Sozialleistungen gegen Altersarmut bezahlen! (Siehe: Nächstenliebe.) Ich zahle ja wohl schon genug!!!!!!! Ich muss dem ausbeuterischem Staat doch nicht noch Geld nachwerfen! (Genau. Und niemals die zweite Meile gehen, und nie zusätzlich den Rock geben, wenn einer den Mantel will.)

Wenn Sie also Gott bekämpfen wollen, ist es eine nachweislich wirksame Methode, Gott für teilweise unzuständig zu erklären.

2. Einigkeit

Die 32 Kleinkönige mit ihren 32 Separatinteressen, die werden entlassen. Der Kampf gegen Gott verlangt das gemeinsame Ziehen an einem Strang.

Gesellschaftlich gesprochen: Wenn sich Wissenschaft, Journalisten, Politiker und Influenzer einig sind, dass es Gott nicht geben kann, wer will da noch erfolgreich Gemeinde bauen? Noch dazu, wo sogar die großen Kirchen in dieser Koalition hilfreich mitwirken?

Gemeindlich gesprochen: Wenn wir gemeinsam in der Gemeinde die Gabe der Unterscheidung der Geister ablehnen und uns dagegen stemmen, da wollen wir doch mal sehen, ob Gott mit dieser Gabe bei uns durchkommt.

Wenn wir gemeinsam die Halbherzigkeit und die partielle Frömmigkeit leben und propagieren, dann wollen wir doch mal sehen, wie weit der eine religiöse Extremist in unseren Reihen sich gegen uns durchsetzen kann. Oder wie lange er es bei uns aushält.

Wenn Sie Gott erfolgreich bekämpfen wollen, errichten Sie eine Mauer, bilden Sie eine Phalanx, kämpfen Sie gemeinsam und einig. Sollte Gott einer entschlossenen Mehrheit widerstehen können?

3. Bewaffnen Sie sich.

Aber Sie brauchen es nicht zu übertreiben.

Das normale Niveau an Rüstung reicht aus. Wie die Berater zum syrischen König sagen: Wiederaufbau einer normalen, durchschnittlichen Armee. Atomwaffen oder Cruise Missiles sind nicht nötig. Mit den Punkten 1 und 2 dieser Strategie haben wir uns schon einen ausreichenden Vorsprung verschafft.

Also: Bewaffnen Sie sich!

Sammeln Sie Argumente! Sogenannte „Totschlagsargumente“ sind besonders gut!

Informieren Sie sich über die Schwachstellen: der Bibel, der Kirche, der Christen in  den letzten 2000 Jahren. „Schon Luther hat …“ zieht immer!

Argumentieren Sie unfair und hinterlistig! Beginnen Sie Ihre Sätze mit „Soll das etwa heißen …“ und nennen Sie dann eine dieser absurden biblischen Forderungen. Sagen Sie „Soll ich etwa …“ und führen Sie dann eine biblische Anweisung ad absurdum. Benutzen Sie Suggestivfragen, die Ihrem Gegner von vornherein nur eine Antwort erlauben – und diese Antwort wird natürlich nicht in seinem Sinne sein!

Zitieren Sie irgendwelche blödsinnigen pseudowissenschaftlichen Erkenntnisse und wählen Sie einen Ton, der deutlich macht, dass die Wissenschaft ja wohl weit über den Erkenntnissen der Bibel steht. Tun Sie das auch dann, wenn Sie normalerweise die Bibel verteidigen. Immerhin kämpfen Sie gegen Gott, da müssen Sie schon eine gewisse Flexibilität an den Tag legen.

Benutzen Sie elektrisch geladene Stacheldrahtaussagen wie „das kann es doch wohl nicht sein!“ am Ende Ihrer Argumentation. Wollen wir doch mal sehen, ob sich da noch einer traut zu widersprechen!

Zusammenfassung

Die Ratschläge des Beraterstabes des syrischen Königs sind die meistgelesenen und erfolgreichsten Verse der ganzen Bibel. Sie werden weltweit seit Jahrtausenden fruchtbringend angewandt. Diese Strategie ist absolut universell und wird von Christen und Nichtchristen gleichermaßen benutzt.

Denn wo kämen wir hin, wenn Gott sich durchsetzen würde?

Noch dazu in seinem eigenen Land?