1.Könige 20,18-20 Hochachtung vor dem Teufel
So rein aus Neugier: Manchmal wüsste man ja gerne mehr.
Über den Teufel zum Beispiel.
Hier vertreten durch Ben-Hadad.
Warum der so unvorsichtig und so zuversichtlich war.
Der hätte sich doch zumindest denken müssen, dass Menschen, die er so in die Ecke getrieben hat, große Kräfte und große Kreativität entwickeln.
Und anstatt vorsichtig zu sein, säuft er sich am hellen Mittag die Birne voll und geht selbstverständlich davon aus, dass die Leute, die da aus der Stadt kommen, so dermaßen harmlos sind, dass man sie auf jeden Fall lebend fangen kann – dass für seine Soldaten also gar keine Gefahr besteht.
Und darum schickt er nur ein paar Soldaten und keine formierte Truppe, und so kann sich jeder Israelit einen Soldaten vornehmen und muss nicht befürchten, dass dahinter noch einer kommt.
Irgendwie hat man den Eindruck, dass das Böse nicht besonders klug ist.
Fällt auch auf bei der Kreuzigung von Jesus: Wie konnte der Teufel meinen, er könne Jesus auf diese Weise aus dem Weg räumen? Wie konnte der Teufel auf die Idee kommen, man könne Gott austricksen?
Also wie gesagt: Manchmal würde ich, rein aus Neugier, gerne mehr über das Böse wissen.
Strategisch nötig ist solches Wissen natürlich nicht.
Wir sind als Gläubige in der komfortablen Lage, dass der Teufel besiegt ist und Gott nie mehr, in keiner Hinsicht, gewachsen sein wird.
Aber vielleicht hilft es, sich dieses Wissen über die partielle Unfähigkeit des Teufels vor Augen zu führen, wenn mal wieder der Fürst der Welt und seine 32 Könige vor der Tür unseres Lebens stehen und uns bedrohen.
Vielleicht hilft es, sich daran zu erinnern, dass das Böse relativ dumm ist.
Und dass Gottes Wege und Maßnahmen vielfach überlegen sind.
So dass man im Ernstfall den Teufel und seine 32 Hilfskönige nicht mehr so ernst nimmt. Und ihnen nicht eine Rolle im eigenen Leben zubilligt, die ihnen gar nicht zukommt.