1.Könige 19,9 Was tust Du hier?

Oh, was haben sich die Andachtenschreiber an diesem Satz Gottes abgearbeitet!

Indem sie ihren moralischen Zeigefinger in Gottes Satz hineingesteckt haben und Gott haben sagen lassen: „Was hast Du hier zu suchen, Elia? Wer hat Dich herbestellt? Wieso bist Du nicht da, wo Du hingehörst?“

Aber da war kein moralischer Zeigefinger drin.

Gott kritisiert Elia nicht, weil er hier ist.

Wäre auch ein bisschen seltsam:

Ein Mensch geht, um sich mit Gott zu treffen, und Gott nörgelt rum. Weil man seinen Fernsehabend gestört hat.

Dabei hat Gott extra den himmlischen Cateringservice geschickt, damit Elia es auch schafft bis zum Berg Horeb (Vers 8).

Nein, Gott nölt hier nicht rum, weil Elia es mal wieder versaubeutelt hat.

Gott will einfach nur wissen, was Elias Anliegen ist.

Was will Elia von Gott? Was erwartet er?

Also ehrlich: Was für ein Gottesbild hat ein Mensch, der davon ausgeht, dass Gott einen Gläubigen kleinmacht, der sich mit Gott treffen will, weil er nicht mehr weiter weiß?

(Und, ganz nebenbei: Die Fortsetzung der Geschichte gibt diesem Menschen ja auch Unrecht.)