1.Könige 19,8 Warum nicht der Mount Everest?

Die Mitte der Geschichte ist ja, dass Elia sich mit Gott trifft.

Klausurtagung, sozusagen.

Da Gott sehr flexibel ist, hätte Elia sich an einem beliebigen Ort mit Gott treffen können.

Warum geht er zum Berg Horeb?

Der Horeb war der Berg, an dem Gott den Bund mit den Israeliten geschlossen hatte. Hier lag der Ursprung des Bundes.

Und um diesen Bund geht es jetzt. Der ist nämlich kaputt. Wirkungslos, sinnlos.

Und wenn man über diesen Bund verhandeln will, dann geht man wegen des Symbolcharakters dahin zurück, wo der Bund ursprünglich geschlossen wurde.

Mose hat an dieser Stelle mit Gott über den Bund verhandelt – ja, tatsächlich verhandelt. Z.B. nach der Geschichte mit dem goldenen Kalb. Und Gott hat Mose an dieser Stelle die Regeln erklärt.

Und das erwartet Elia jetzt auch: Dass Gott ihm die Regeln erklärt. Denn die alten gelten offenbar nicht mehr. Sonst hätte Isebel (und Ahab) der Kraft Gottes nicht folgenlos Widerstand leisten können.

Und darum geht Elia zum Horeb.

Das hat er auch die ganze Zeit vorgehabt.

Und der Engel hat es gewusst. Darum weist er Elia auf die große Entfernung hin.

Und deshalb der Horeb und nicht der Mount Everest.

Nachtrag:

Ist übrigens immer noch eine gute Idee: Wenn man die Welt nicht mehr versteht – und damit ja auch Gott nicht mehr versteht – dass man dann zu Gott hingeht. Und es sich erklären lässt. Hat nicht schon Jakobus (Jak 1,5) gesagt: „Wem Weisheit mangelt, der bitte Gott“?