1.Könige 18,5 Bekämpfung der Symptome

Gras suchte Ahab.

Gott hätte er suchen sollen.

Ahab wollte etwas gegen die Symptome der Dürre tun, nämlich gegen den Mangel an Gras.

Er hätte auch etwas gegen die Ursache der Dürre unternehmen können. Wäre vielleicht zielführender gewesen.

Vielleicht kennen Sie das aus Ihrer Gemeinde:

Die Gemeinde funktioniert nicht. Sieht man z.B. daran, dass keine neuen Leute dazu kommen. Es gibt keine Neubekehrungen, keine Ergriffenheit von Gott im Gottesdienst, keinerlei Meldung des Heiligen Geistes.

Was also tut man?

Man tut etwas gegen die Symptome. Man lädt Leute ein.

Man verlegt den Gottesdienstkaffee vors Gemeindehaus.

Man macht mehr Werbung.

Dürfte nicht viel Effekt haben.

Weil es die Ursachen nicht beseitigt.

Wenn es zum Drehwurm wird

Nun kann es auch passieren, dass die Problematik zu einer Art Teufelskreis wird. Wie hier bei Ahab.

Wir wissen ja nicht, ob Elia dem Ahab vorher überhaupt gesagt hat, warum es nicht regnen wird. In 1.Könige 17,1 ist nichts davon erwähnt. Wobei Ahab sich natürlich etwas hätte denken können, weil Elia vermutlich bekannt war als einer, der zu Gott gehört.

Aber nun ist Elia verschwunden, und Ahab kann Elia nicht mehr fragen, wie er jetzt etwas gegen die Ursachen unternehmen kann. Er kann nur Gras suchen, und die Hungersnot wird immer schlimmer.

So auch in unseren Gemeinden:

Die Gläubigen können Gott nicht fragen, was die Ursache für den Niedergang ist, weil sie Gottes Stimme noch nie gehört haben. Sie könnten die Antwort Gottes gar nicht hören, weil sie nicht wissen, wie man hört. Gott ist für sie so wenig auffindbar wie Elia für Ahab. Also bearbeiten die Gläubigen weiter die Symptome, was die Sache natürlich immer schlimmer macht.

Und letztlich ist das Problem dann auch noch das Gleiche wie hier bei Ahab:

Eigentlich will man Gottes Lösungen gar nicht wissen.

Ahab nicht, weil er das niemals gegen seine Frau durch bekäme, und die Gläubigen nicht, weil sie mit dem Heiligen Geist keinerlei Erfahrung haben und Gott möglicherweise etwas antworten würde, was die Gläubigen auf keinen Fall hören und erst recht nicht tun wollen.

Also müssen wir weiterhin Gras suchen.

Aber wie gesagt: Man könnte auch Gott suchen.

Wäre vermutlich sinnvoller.