1.Könige 18,6-14 aber doch nicht so!

Natürlich wollte Obadja, dass das Problem mit der Dürre gelöst wurde.

Und natürlich wollte Obadja, dass Gott irgendwie siegt bei der Sache und nicht Baal.

Aber doch nicht so!

Doch nicht so, dass Obadja jetzt derjenige war, der zwischen Ahab und Elia geriet und damit in das stärkste Spannungsfeld, das man sich vorstellen konnte!

Doch nicht so, dass Obadja jetzt plötzlich in Gefahr geriet!

Ja, er hatte die 100 Propheten versteckt, aber damals stand er unter Ahabs Schutz. Ahab hätte es nicht zugelassen, dass Isebel seinen Palastvorsteher umbringen lässt. Ahab war auf seine Art nämlich auch treu, und man täte ihm unrecht, wenn man ihn als skrupellos bezeichnen würde.

Und eigentlich hätte Obadja von Gott Lob erwartet für das Verstecken der Propheten.

Statt dessen stellt Gott ihm den Elia vor die Nase. Mit all den dazugehörenden Konsequenzen!

Man kennt das:

Natürlich soll Gott sich als groß erweisen.

Natürlich soll unsere Gemeinde wachsen.

Natürlich soll das Reich Gottes sich ausbreiten und der Sieg über den Teufel manifestiert werden.

Natürlich!

Aber warum ich?

Warum lässt Gott mich nicht in Ruhe?

Soll er doch sonstwen schicken!

Darum wird dem Gebot Jesu, dass man um Arbeiter für die Ernte bitten soll (Mt 9,38; Lk 10,2) so selten entsprochen. Weil man sich der Gefahr bewusst ist, dass der erste, den Gott schicken wird, man selbst ist.

Segen ja! Heil ja! Mission ja! Problemlösung ja!

Das erwarten wir von Gott, das fordern wir von Gott!

Aber doch nicht so.