1.Könige 14,27-28 Beispiele für Blechschilde

Salomo hatte die goldenen Schilde anfertigen lassen, um zu zeigen, wie reich und wie mächtig und unantastbar er als von Gott eingesetzter König ist.

Nun kommt der Pharao Schischak und nimmt Rehabeam diese goldenen Schilde weg.

Damit ist der Reichtum, die Macht und die Unantastbarkeit des göttlichen Königs offensichtlich weg. Futsch. Verloren.

Und Rehabeam baut ganz schnell Schilde aus Bronze und behält den gleichen Ritus wie früher bei, obwohl es für den Ritus keinen Inhalt mehr gibt. Und obwohl diese Bronzeschilde ja nun für jedermann sichtbar kein Vergleich sind für die goldenen Schilde.

Warum hat der Autor der Königsbücher das aufgeschrieben?

Warum wollte Gott, dass wir diese Vorgänge kennen?

Damit wir es merken, wenn uns die goldenen Schilde abhanden gekommen sind und wir statt dessen welche aus Blech beschaffen.

Blechschild Durchgangsgemeinde

In einer Gemeinde kommt seit Jahrzehnten niemand mehr zum Glauben. Und die Menschen, die als „Gäste“ kommen, kommen höchstens ein paar Mal und dann nie wieder. Also deklarieren wir unsere Gemeinde als „Durchgangsgemeinde zur Stärkung Vorübergehender.“ Und wir behaupten, das ist die Rolle, die Gott unserer Gemeinde zugedacht hat. Dann können wir brav weitermachen wie bisher und müssen nichts ändern, denn wir sind ja richtig.

Klingt komisch? Ist tatsächlich genauso passiert. Mitten in Deutschland.

„Durchgangsgemeinde“ ist ein Blechschild für verlorengegangene Wirkung.

Blechschild liebevolle Gemeinschaft

Da werden Gäste mitgebracht in den Gottesdienst. Die fühlen sich dann verpflichtet, hinterher irgendwas zu sagen, eine Beurteilung abzugeben. Sei es, weil sie direkt gefragt wurden, sei es, dass sie die unausgesprochene Erwartung spüren. Und die sagen dann: „Ihr habt hier aber eine nette Gemeinschaft.“

Und wir sind bannig stolz. Man hat es gemerkt, dass unsere Gemeinschaft von Liebe getragen ist! Juchu! Wir sind die Guten! Auftrag erfüllt!

Aber mal ehrlich: Wenn mich jemand zum Fußballspiel seines Vereins einlädt und wir schauen uns 2x45 Minuten Fußball an, und der fragt mich hinterher, wie es mir gefallen hat, und ich sage „Ihr habt hier eine nette Gemeinschaft“, dann heißt das vor allem: Schweigen wir über das Fußballspiel. Das war irgendwo zwischen nicht erwähnenswert und unterirdisch schlecht. Über die Hauptsache dieses Vereins sage ich lieber nichts, sondern flüchte mich in eine nichtssagende Floskel über Nebensächlichkeiten.

Wenn wir jemanden zum Gottesdienst einladen und der weiß hinterher nichts über Gott zu sagen und noch nicht einmal etwas über Spiritualität, sondern lobt statt dessen den Kaffee – dann gibt es keinen Grund, stolz auf den Kaffee zu sein. Dann gibt es Grund zum abgrundtiefen Schämen über das, was wir da angeblich im Namen Gottes abliefern.

„Liebevolle Gemeinschaft“ ist ein Blechschild für die abhanden gekommene Gegenwart Gottes.

Blechschild Bibelkenntnis

Paulus äußert sich einmal sehr deutlich über die Kraft, die von einer Gemeinde auszugehen hat im Gegensatz zu dem aufgeblasenen Gerede, das von ihr ausgeht (1.Kor 4,9).

Nun stellen wir fest, dass einige andere Gemeinden in der Stadt tatsächlich Kraft haben, Wirkung entfalten, missionarische Projekte umsetzen und wachsen.

Unsere Gemeinde nicht.

Jaaaaaa, aber unsere Gemeinde hat Bibelkenntnis! Die in den „erfolgreichen“ Gemeinden haben doch den Jeremia nie gelesen, geschweige denn verstanden! Die ernähren sich doch von geistlichem Fastfood! Die haben doch gar keine Grundlage, deren Gottesdienstbesucher würden doch die Klagelieder in ihrer Bibel gar nicht finden!

Klingt irgendwie ein bisschen nach der Argumentation der Pharisäer.

Jesus ist gekommen, um Wirkung zu entfalten.

Um Menschen zu erlösen, zu befreien, die Werke des Teufels zu zerstören. Nicht, um sie belesen zu machen oder theologisch gebildet.

Bibelkenntnis an sich ist nicht schlecht, denn die Bibel ist das gedruckte Wort Gottes. Aber wenn Bibelkenntnis zu nichts anderem führt als zu Bibelkenntnis, dann ist sie ein Blechschild, das davon ablenken soll, dass uns die Kraft Gottes längst verloren gegangen ist.

Blechschild „Stille Zeit“ oder Andachtsbuch

Puh! Jetzt biste Christ, Jünger Jesu, Kind Gottes – was machste jetzt damit?

Also irgendwas muss man ja machen.

Irgendwas muss ja anders sein als vorher.

Also macht man regelmäßig „Stille Zeit“ – ein bisschen Andachtsbuch, ein bisschen Bibellesen, ein bisschen Beten, fertig.

Denn so ganz ohne christliche Aktivität will man dann ja doch nicht sein.

Nun sind Gewohnheiten keine schlechte Sache, wenn es gute sind. Und Regelmäßigkeit hilft.

Aber wenn das Ergebnis von „Stiller Zeit“ nur das ist, dass man „Stille Zeit“ gemacht hat, dann ist „Stille Zeit“ ein Blechschild für das fehlende Leben aus dem Heiligen Geist.