1.Könige 13,15 – Wie der alte Prophet seine Schuld verringerte

Gott hatte deutlich gemacht, dass der alte Prophet sehr gründlich neben dem Willen Gottes gelegen hatte. Und weil der alte Prophet nicht wusste, wie er seine Schuld gegenüber Gott tilgen konnte, setzte er auf äußerliche Reparatur und ergriff Maßnahmen, von denen er hoffte, dass sie seine Schuld verringerten.

  • Das Wort des jungen Propheten war sehr endgültig und sehr hart gewesen. Das zeigte sich auch in der Einbahnstraßenregelung. Wenn der junge umkehrt, die Einbahnstraßenregelung also aufweicht, dann weicht er damit auch das Urteil über Jerobeam auf. Das ist dann nicht mehr so hart. Wenn die Sünde Jerobeams aber nicht mehr so groß erscheint, ist auch die Sünde der Duldung nicht mehr so groß.
  • Wenn der junge Prophet bei mir einkehrt, dann ist er mit mir auf einer Seite. Dann gehört er ein bisschen auch zu den Duldern. Und ich gehöre ein bisschen auch zu den Kritikern. Meine Schuld und die von Jerobeam werden relativiert.

Das Problem, das sich ergibt, ist, dass der Alte durch den Versuch, seine Schuld durch die Einladung zu verringern, noch mehr Schuld auf sich geladen hat. Denn er ist letztlich schuld am Tod des jüngeren Propheten. Auch wenn natürlich jeder Mensch letztlich selber für sein Verhalten verantwortlich ist. Aber Jesus hat dazu gesagt:  Mt 18,6-7

6 Wenn aber jemand einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlass zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. 

 7 Wehe der Welt der Verführungen wegen! Denn es ist notwendig, dass Verführungen kommen. Doch wehe dem Menschen, durch den die Verführung kommt!

So versucht der alte Prophet dann, seine neu gewonnene Schuld dadurch zu verringern, dass er die Beerdigung des jungen Propheten organisiert und bezahlt und dass er seine eigene Leiche unter den Schutz des jungen Propheten stellt, wohl ahnend, dass Gott den Junior wohl in Ewigkeit ehren wird, ihn selbst aber nicht.