1.Könige 13,9 – Der Sinn der Einbahnstraßenregelung
Manchmal sind Gottes Anweisungen so kleinlich.
So wie hier: Der Prophet soll nicht auf dem gleichen Weg nach Hause gehen, auf dem er hergekommen ist.
Was ja nicht so einfach ist. So viele Wege gab es damals nicht, so viele Brücken und Parallelstraßen standen da nicht zur Benutzung offen. Der Rückweg musste damit ein ziemlicher Umweg sein.
Aber indem der Prophet eine Einbahnstraßenregelung demonstriert, zeigt er, dass Gott in dieser Sache nicht kommt und dann wieder geht und dann vielleicht doch nochmal umkehrt. Kein Pendelverkehr zwischen Gott und Jerobeam. Keine Verhandlungen. Keine Kompromisse.
Die Einbahnstraßenregelung sagt: Gott geht weiter. Gott geht nicht zurück und wartet vielleicht auf Jerobeam. Gott schreitet voran, und es gibt nur eine Richtung.
Das hätte man natürlich auch ohne diese zeichenhafte Wegwahl des Propheten wissen können. Dass Gott niemals ein Wort zurücknimmt. Dass Gott es sich niemals anders überlegt. Dass Gott niemals seine Ansprüche um die Hälfte reduziert.
Umso schlimmer und unverständlicher das Verhalten des jungen Propheten: Er hat dem Jerobeam eine Vorhersage gemacht, in der keine Änderung vorgesehen war. Und er hatte diese Unabänderlichkeit des Wortes Gottes durch die Durchführung der Einbahnstraßenregelung deutlich gemacht.
Und dann kommt ein alter Prophet und behauptet, Gott habe sein Wort an den jungen Propheten geändert. Und der junge glaubt das!
Es ist ein Elend mit denen, die Gottes Wort verkünden, es aber letztlich selber nicht glauben.