1.Könige 13,2 – Mit Anlauf abgewatscht

Es gibt im Leben Ärger. Und es gibt Strafe und Demütigung. Das ist in einer Welt, die auf Macht, Machterhalt und Machtausgleich aufgebaut ist, nicht zu verhindern.

Aber es gibt Strafe und Demütigung, die ist so grundsätzlich, so absolut; die stellt so  ein vernichtendes Urteil dar – man wagt nicht dran zu denken.

Jerobeam hatte in Gottes Plan einen Job: Nämlich die Familie Davids zu bestrafen und zu demütigen. Weil Salomo Gott für nicht so wichtig gehalten hatte.

Also im Grunde war Jerobeam hierarchisch über die Familie Davids gesetzt worden. Gott hatte sich zu Jerobeam bekannt, und er hatte 10 Stämme Israels bekommen, das ist mehr als die Dreiviertelmehrheit.

Und jetzt dreht Gott das um.

Jetzt wird ein Mann aus der Familie Davids angekündigt, der die gesamte Religion, die Jerobeam hier aufbaut, mit Stumpf und Stiel vernichten soll. Restlos.

Die Priester, die nach Jerobeams Vorstellungen eigentlich das Opfer darbringen sollen, werden selber geopfert. Und es wird keinen Gott geben, der ihnen hilft.

Und dann wird man Leichen auf dem Altar verbrennen, und zwar keine frischen. Damit wird der Altar und der Platz, auf dem er steht, für alle Zeiten unrein. Ein ewiges Urteil. Man kann diese Unreinheit auch nicht wieder säubern oder rückgängig machen.

Wenn Gott so radikal handelt, dass er die, über die Jerobeam eigentlich das Gericht ausüben sollte, zu Richtern über Jerobeam macht – mehr Verurteilung geht eigentlich nicht.

Christen neigen dazu, die sexuellen Sünden und Lügen als die größten Vergehen gegen den Willen Gottes darzustellen.

Aber es geht noch viel schlimmer. Wie wir hier von Jerobeam und dem südlichen Propheten lernen.

Wenn man Gottes Willen erweitert. Wenn man den schmalen Weg breit macht. So bringt man Gott wirklich gegen sich auf.