1.Könige 11,40 Gott hat einen Gegner
Salomo versuchte, Jerobeam zu töten.
Was versprach er sich davon?
Offenbar nahm Salomo Gott nicht für voll.
Denn Salomo wird den Jerobeam nicht deshalb töten wollen, weil der einen Aufstand während der Baumaßnahmen am Millo angezettelt hatte. Dann hätte uns der Autor die Tötungsabsichten Salomos nämlich gleich nach der Geschichte vom Aufstand beschrieben und nicht erst, nachdem der Prophet dem Jerobeam lang und breit beschrieben hatte, welcher Zukunft er entgegensah.
Nein, irgendwie dachte Salomo, er könnte Gottes Absichten vereiteln. Wobei Salomo Gottes Absichten möglicherweise gar nicht als Tatsachen betrachtete.
Denn Salomos ganzes Verhalten beschreibt eine Haltung, die Gott nicht wirklich für voll nimmt. Wer Anbetungsstätten für fremde Götter baut, der nimmt Gott nicht wirklich ernst.
Vielleicht dachte Salomo auch, er wäre stärker als Gott. Wenn er Jerobeam tötete, dann wäre kein Aspirant auf den nördlichen Königsthron mehr da, und dann würde Salomos Sohn König über alle 12 Stämme. Also wir hintertreiben Gottes Pläne und gehen davon aus, dass Gott dann schachmatt ist und nicht weiter weiß.
Ja, Geschichte wiederholt sich.
Nicht nur hat der Hohe Rat versucht, die von Gott gegründete Gemeinde zu zerstören und musste sich dann den Hinweis von Gamaliel anhören, dass man die Gemeinde nicht kaputt kriegen würde, wenn sie von Gott sei.
Bis heute versuchen Gläubige, das Werk von anderen Gläubigen zu zerstören, weil es nicht in ihre Vorstellungen von Gottes Wirken passt und ihren Wünschen von Gottes Reich nicht entspricht.
Bis heute bekommt Gott massive Probleme mit Gläubigen, weil er sich einfach nicht an ihre Regeln hält.
Das kann ziemlich schnell gehen, dass man sich von Gottes Freund in Gottes Feind verwandelt.
Und dabei ist das so blöd!
Als wenn Gott sich von einem Feind beeindrucken lässt!