1.Könige 10,28+29 Waffen gegen Geld

Wollten wir es so genau wissen?

Von wo genau die Pferde importiert wurden? Und wie hoch der Einkaufspreis für Pferde und Wagen war?

Anfangen können wir mit diesen Werten ja eigentlich nichts. Wir kennen ja den Exportpreis nicht und wissen darum nicht, wieviel Salomo am Pferdehandel verdient hat.

Was wir aus diesen exakten Angaben aber entnehmen können:

  • Der Handel geschah nicht zufällig. Das war genauestens organisiert. Da gab es Angestellte des Königs, die als Aufkäufer fungierten und mit dem Geld zum ägyptischen Händler fuhren, um die Pferde zu holen.
  • Wenn der Preis festlag, gab es ein Handelsabkommen. Zwischen Ägypten und Israel.
  • Hier verkaufen die Feinde des Gottesreiches (Ägypten) den Feinden des Gottesreiches (Syrer und Hetiter) Kriegsgerät. Und Vermittler dieses Handels ist der König des angefeindeten Landes. Man liefert Waffen an die eigenen Feinde.

Paulus hat ja mal deutlich geschrieben, dass man auf dem (Fleisch-)Markt nicht so pingelig sein soll. Genauso wenig muss man erst bei jedem Pferd die DNA bestimmen, bevor man es kauft, damit man nicht aus Versehen von den falschen Leuten kauft.

Aber dass man als König des Gottesreiches den Feinden Gottes so wohlorganisiert unter die Arme greift, ist dann wohl doch nicht das Richtige.

Offenbar hat Salomo gemeint, wenn Gott ihm die Verheißung gibt, dass er reich würde, dann ist dazu jedes Mittel recht und dann ist das ein Freibrief für lukrative Geschäfte aller Art.

Das kennen wir heute in der Gemeinde auch:

  • Gott bevollmächtigt jemanden zur Leitung einer Gemeinde, und daraufhin glaubt dieser Mensch, sich in der Gemeinde jede Art von Despotismus erlauben zu dürfen.
  • Gott sagt einem Menschen ausdrücklich die Freiheit zu, und nun glaubt dieser Mensch, grenzenlos alles zu dürfen. (1.Petrus 2,16)
  • Gott beauftragt einen Menschen mit der Mission, und nun glaubt dieser Mensch, er dürfe dazu jedes Mittel benutzen, einschließlich Halbwahrheiten und Lockvogelangeboten.

Salomo hätte das Geld so dringend nicht gebraucht, aber seine Feinde brauchten dringend Waffen. Man muss wirklich nicht pingelig sein im Leben, aber wenn bei einer solchen gründlich geplanten Aktion der Teufel mehr gewinnt als Gott, dann macht man doch offensichtlich etwas falsch.