1.Könige 9,16 läuft wie geschmiert
Also das lief ja wie geschmiert!
Salomo wurde König, und zur Hochzeit schenkte der Pharao ihm etwas, an das Salomo selbst so nie gekommen wäre!
Ein Stück vom gelobten Land!
Denn obwohl Salomo eigentlich König über das gesamte gelobte Land war, gab es doch, wie man auch bei den galiläischen Bergdörfern von Vers 10 bis 14 sieht, noch jede Menge selbstständiger kanaanäischer Orte im Land. Die waren aufgrund der Übermacht Israels zwar kooperativ, aber sie hatten eine so große Autonomie, dass der Pharao sie überfallen konnte und dann nicht etwa der König David beleidigt ist, weil da einer in sein Land einfällt, sondern Gezer hinterher sogar dem Pharao so gehört, dass er es verschenken kann!
Und Salomo selbst wäre gar nicht auf die Idee gekommen, die Kanaaniter aus seinem Machtbereich zu vertreiben. Obwohl das Gesetz es verschrieb.
Salomo wäre selber nie in den militärischen Besitz von Geser gekommen und hätte an dieser strategisch wichtigen Stelle nie eine Festung bauen können.
Und jetzt kommt der Pharao und löst Probleme, an die Salomo noch nicht einmal gedacht hatte!
Ist das nicht schön?
So ein Segen des Herrn!
Halleluja!
Gott ist mit uns!
Nein, ist er nicht.
Wenn Du Hänsel und Gretel heißt und hast Dich im Wald verlaufen, bist hungrig und verloren, die Lage ist hoffnungslos, und plötzlich stehst Du vor einem Lebkuchenhaus, dann sollten alle Alarmglocken klingeln. Das ist eine Falle!
Wenn Du Philister an der Westgrenze sitzen hast, und die Stadt, die Du als Festung gegen die Philister und gegen Angreifer vom Meer brauchen könntest, ist in der Hand von Leuten, auf deren Solidarität man sich ebenfalls nicht verlassen kann, und Du hast kein Mittel gegen diese Leute in Gezer, und dann kommt plötzlich ein Fremder und löst Dir das Problem – er trägt die Kosten, und Du hast den Gewinn! – gut, Du musst seine Tochter heiraten, aber die scheint ja so übel nicht gewesen zu sein – dann wäre es vielleicht ganz klug, Gott zu fragen, ob dieses Lebkuchenhaus von ihm ist.
War es nicht.
Wie sich später herausgestellt hat.
Es war der erste Schachzug des Teufels, damit Salomo etwas zwischen sich und Gott stellen konnte.
Es war das erste Angebot, das es Salomo ermöglichte, sich von Gott unabhängig zu machen.