1.Könige 9,6 nicht vergebbare Sünde
6 Wenn ihr euch aber von mir abwendet, ihr und eure Kinder, und meine Gebote <und> meine Ordnungen, die ich euch vorgelegt habe, nicht einhaltet, sondern hingeht und anderen Göttern dient und euch vor ihnen niederwerft,
In dem Gebet am Ende der Tempelweihe hatte Salomo immer wieder gebetet: „Gott, vergib!“ Und das ist auch prinzipiell weder falsch noch hoffnungslos, denn Gottes Gnade ist ziemlich groß und seine Vergebungsbereitschaft immens.
Aber hier kommt jetzt etwas, das wird nicht vergeben.
Das nicht Vergebbare wird zweifach ausgedrückt, meint aber ein und denselben Tatbestand.
Nämlich den, dass man sich einen anderen Gott, einen anderen Herrn, einen anderen Bestimmer sucht.
Dabei ist es völlig egal, ob man sich anbetend vor eine Götterstatue niederwirft oder auf solches Niederwerfen verzichtet.
Wenn man die Gebote eines anderen befolgt – und das tut man automatisch, wenn man nicht die Gebote Gottes befolgt – dann gilt das ebenfalls als Anbetung fremder Götter und damit als Abwahl des einen wahren Gottes.
Denn mein Verhalten wird immer von irgendetwas motiviert. Wenn ich mich verhalte, gehorche ich immer irgendwem. Und derjenige, dessen Anweisung ich befolge, der ist dann auch mein Herr. Ganz offensichtlich.
Und darum beschreibt Gott dauerhaften Ungehorsam als kaum vergebbar. Denn wenn Gott nicht mehr der Herr ist, also gar nicht mehr zuständig ist für die entsprechende Person, wäre seine Vergebung unangemessen, weil folgenlos. Wenn ich Gottes Einfluss nicht will, will ich ja vermutlich auch den Einfluss Gottes nicht, der „Vergebung“ heißt.
Wenn ich die Früchte anderer Befehlshaber will, wird Gott mir seine Früchte entziehen.