1.Könige 9,3 Gottes Volumen bestimmen

Vorkenntnis notwendig.

Wenn Sie mit dem Vers 3 etwas anfangen wollen, müssen Sie wissen, wer oder was die Nachfolgeinstitution des Tempels in Jerusalem ist.

Denn den Tempel, über den Gott die Zusagen gemacht hat,

  • dass er seinen Namen dort niederlegen will für ewig
  • dass seine Augen allezeit dort sein sollen
  • dass sein Herz allezeit dort gegenwärtig sein soll

diesen Tempel gibt es ja nicht mehr.

Wir gehen aber aufgrund zahlreicher Bibelstellen davon aus, dass die heutige Gemeinde der neue Tempel ist. In der Gemeinde wohnt Gott oder, wie das NT das häufig benennt, der Heilige Geist.

Infolge dessen beschreibt 1.Könige 9,3 nicht nur die Gegebenheiten des salomonischen Tempels, sondern auch des heutigen. Nachfolgeorganisation, verstehste?

Nun war das, was Gott dem Salomo hier zusagte, schon der Gipfel aller Möglichkeiten. Und weitaus mehr, als Salomo erbeten hatte. Denn Salomo hatte in 1.Könige 8:29+52 nur gebeten, dass Gott seine Augen offen halten soll für die zum Tempel gerichteten Gebete.

Jetzt sagt Gott dem Salomo aber zu, dass nicht nur seine Augen dort sein werden, sondern auch sein Herz. Und dass er seinen Namen dort niederlegen wird, d.h. seine gesamten irdischen Erscheinungsformen dort bündeln wird.

Mehr war nicht möglich.

Mehr konnte man für keinen Tempel auf der Erde fordern oder erwarten.

Das ist damit aber auch die Vorgabe, die wir für die Gemeinde erwarten können. Denn der Tempel neuen Bundes kann nicht geringer sein als der des alten.

Und von daher werden solche Formulierungen des Paulus wie „Leib Christi“ verständlich, mit denen Paulus versucht, die Steigerung des alttestamentlichen Tempels auszudrücken.

Wenn im Tempel von Salomo Gott schon in einer solchen Fülle anwesend war, dann können unsere Erwartungen an die Gegenwart Gottes in der Gemeinde gar nicht groß genug sein.