1.Könige 8,65 Eine Nase
Eine Nase, guck mal, eine Nase!
Die vom Autor dieses Berichtes nämlich. Hier kann man sie sehen.
Denn normalerweise kommt der Autor der Königsbücher in seinen Büchern nicht vor. Die Königsbücher sind als ein sachlicher Bericht geschrieben, wie in der Tagesschau.
Natürlich gibt der Autor solcher Berichte seine Meinung schon dadurch zu erkennen, welche Meldungen er auswählt und welche er weglässt. Wie ausführlich er etwas behandelt oder wie nebensächlich.
Aber der Tagesschausprecher sagt nicht „ich“. Oder „unsere“ Bundeskanzlerin. Er kommt in seinen Meldungen selber nicht vor.
So sind auch die Königsbücher geschrieben. Der Autor kommt nicht vor. Er sagt nicht „ich“ oder „unser“.
Und hier, plötzlich, sagt er es: „Ein Fest vor dem Herrn, unserem Gott“.
Wobei das Fest, als der Autor das hier schrieb, schon 350 Jahre vorbei war.
Die Zeiten hatten sich geändert.
Aber der Gott war immer noch der Gleiche.
Und ganz Israel war damals in der Lage, sich auf diesen, unseren, immer gleichen Gott zu konzentrieren.
Die waren sich einig. Einig darin, worauf sie sich gemeinsam konzentrierten.
Einig darin, was das Leben jedes Einzelnen und des ganzen Volkes zusammenhielt.
Einig darin, wie sehr und wodurch jeder Einzelne von ihnen gesegnet war.
Und darum sagt der Autor „unserem“ Gott und zieht damit den Vergleich zur Gegenwart.
Der Gott ist immer noch der Gleiche.
Aber die Einigkeit ist dahin, die gemeinsame Mitte haben wir verloren.
Warum eigentlich?