1.Könige 8,5 Warum so viele tote Tiere?

Das war ja ein ziemliches Schlachtfest, damals zur Tempeleinweihung. Allein Salomo bezahlte und schlachtete 22.000 Rinder und 120.000 Schafe (Okay, verteilt auf 2 Wochen). Insgesamt muss man wahrscheinlich mit einer halben Million geopferter Tiere anlässlich der Tempeleinweihung rechnen. Warum eigentlich?

  1. Umgang mit Gott

Hier beim Tempel und noch dazu aus diesem Anlass trafen die Menschen mit Gott zusammen. Es gab aber nicht viele Möglichkeiten, um mit Gott „umzugehen“.

  • Beten
  • Hören (z.B. bis dato vorhandene heilige Schriften)
  • Opfern

Wenn man mit Gott etwas machen wollte, was nicht auf der sprachlichen Ebene stattfand, dann blieb nur Opfern. Man sieht das auch daran, dass das hier anlässlich des Laubhüttenfestes vielfach sogenannte „Gemeinschaftsopfer“ waren, also Opfer, bei denen Gott etwas bekam und die Menschen den größten Teil des Opfers für den Grill bekamen. Damit die Menschen sozusagen mit Gott an einem Tisch sitzen konnten.

  1. Heiligung

Dass der Mensch mit Gott zusammenkam, war nur möglich, wenn der Mensch entsprechend geheiligt war. Es musste die Kompatibilität des Menschen mit Gott hergestellt werden. Und diese Heiligung war nur durch Opfer herzustellen.

Und an dieser Stelle waren nun viele Menschen versammelt, die alle geheiligt werden mussten, und es war besonders viel Gott da. Gott war in besonderer Intensität da. Damit alle diese Menschen jetzt in ausreichender Weise geheiligt waren, waren viele Opfer nötig.

  1. Damit nichts daneben geht

Man hatte das noch in Erinnerung, dass bei der Überführung der Bundeslade aus dem Haus Abinadabs in Baala der Sohn Abinadabs ums Leben gekommen war, weil er die Bundeslade angefasst hatte. Gott nahm den Umgang mit dieser Holzkiste also offensichtlich ernst.

Damit so etwas wie damals mit Usa nicht noch einmal passierte, brauchte man viel Vergebung, damit alle Sünden im Umgang mit der Bundeslade durch die Opfer gedeckt waren. Viel Vergebung setzte damals viele Opfer voraus.

  1. Du bist wichtig

Wenn man will, dass Gott tatsächlich in der Wolke in den Tempel einzieht, dann muss man sich schon Mühe geben. Dann muss man Gott zeigen, wie wichtig einem das ist. Man muss Gott ehren, und zwar nicht nur mit dem Mund. Und dann ist Geben (oder Verzicht) eine vorzügliche Art, um Gott zu zeigen, wie wichtig er einem ist.

  1. Fazit

Es gibt im Alten wie im Neuen Testament nur eine einzige vernünftige Art, um mit Gott umzugehen. Und das ist Hingabe.

Selbst Beten nützt ohne Hingabe nichts: Gott hat im Alten Testament oft genug gesagt, dass er die Gebete der „Gläubigen“ nicht hören will oder nicht ernst nimmt.

Und Hören ohne Hingabe nützt auch nichts. Man hört dann nämlich nichts. Nur Geräusche und Text. Aber nicht das, was Gott durch den Text sagen will. Wir haben in der Bibel jede Menge Beispiele davon, dass Gott mit den Leuten absichtlich so redet, dass sie zwar denken, sie verstehen es, aber in Wahrheit verstehen sie nichts.

Hingabe ist der einzige brauchbare Umgang mit Gott.

Und da die Menschen im Alten Testament noch nicht ihr Leben für Gott geben konnten, weil es das neue Leben ja noch nicht gab, darum mussten sie das Leben von Tieren stellvertretend für sich selber geben.

Die Christen sind berufen, ihr Leben zu verlieren, um es zu gewinnen. Hingabe eben. Hat Jesus vorgemacht. Der einzige würdige Umgang mit Gott.