1.Könige 8,33-34 Kriegsgefangene des Teufels
1.Könige 8,33-34
33 Wenn dein Volk Israel vor dem Feind geschlagen wird, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie kehren zu dir um und preisen deinen Namen und beten und flehen zu dir <um Gnade> in diesem Haus,
34 dann höre du es im Himmel und vergib die Sünde deines Volkes Israel; und bring sie in das Land zurück, das du ihren Vätern gegeben hast!
Der Fall, der hier beschrieben ist, besagt, dass der Teufel die Kämpfer nicht nur besiegt hat, sondern sogar Kriegsgefangene gemacht hat.
Dabei muss der Krieg gar nicht von den Gläubigen ausgegangen sein. Es ist eher anzunehmen, dass der Teufel gesehen hat, dass es hier etwas zu holen gibt oder dass hier ein leichter Sieg zu erringen ist, und also hat er sich auf das Gelände der Gemeinde gewagt, wo er eigentlich nichts verloren hat.
So konnte der Humanismus in die Gemeinde einbrechen und seine Herrschaft in der Gemeinde aufrichten, und der Teufel hat einige aus der Gemeinde dazu gebracht, dass sie jetzt ihm dienen und an seinem Reich bauen und nur noch körperlich in der Gemeinde leben, aber nicht geistlich. Sie sind Gefangene des Teufels. Sie stellen den Menschen in die Mitte, aber nicht Gott. Die Frage ist dann auch nicht, ob eine Sache Gott gefällt, sondern ob sie den Menschen gefällt.
Oder es konnte – gleichzeitig oder unabhängig von letztem Beispiel - passieren, dass die Bibel die Herrschaft in der Gemeinde übernommen hat und Gott selber nicht mehr gefragt war. Die Gläubigen dienten einer Gesetzlichkeit des neutestamentlichen Buchstabens, und der Teufel verhinderte durch diese Gefangenen, dass Gott selber noch zu Wort kam.
Damit leben die heutigen Gläubigen natürlich nicht mehr im gelobten Land, nicht mehr mit Gott zusammen, sondern sie leben mit Gottes Buch. Aber sie können umkehren, in dieser Bibelstelle als ganze Gemeinde, von irgendwelchen Surrogaten für Gott zu Gott selbst.
Es scheint hier so, als wenn die Zurückgebliebenen für die Gefangenen beten würden, denn es wird im Tempel gebetet, was die Kriegsgefangenen ja nicht können. Das heißt dann für heute, dass diejenigen, die den Versuchungen des Teufels nicht erlegen sind, die Pflicht haben, für die Rückkehr der Irrenden zu beten.
Und Salomo bittet hier darum, dass Gott mitmacht. Wobei er vermutlich an eine Verheißung Gottes denkt, die in Deut 30:1-5 beschrieben ist und wo Gott zusagt, dass er in dem Fall, dass die Gemeinde erkennt, dass sie falsch gehandelt hat, den ursprünglichen Zustand namens „Reich Gottes“ wieder herstellen wird.
Und erst dann bekommt die Gemeinde ihre Kampfkraft zurück, denn vorher waren die Krieger ja besiegt und in Gefangenschaft, man war dem Bösen ausgeliefert und konnte nichts gegen das Böse unternehmen.