1.Könige 8, 25 + 26 Wenn Gott den König abzieht

Salomo bittet Gott, dass immer ein Gesalbter Gottes dem Reich Gottes vorsitzt.

Der Gesalbte Gottes herrscht nämlich mit Gottes Einverständnis.

Den Gesalbten Gottes wird Gott beraten. Und oft hat Gott den Gesalbten auch gesegnet, einfach nur, weil er ein Nachkomme Davids war. „Um meines Knechtes Davids willen“ heißt dann die Formulierung.

Aber wenn der Thron leer ist, oder wenn jemand über das Reich Gottes regiert, der nicht von Gott berufen ist?

Wenn keine Propheten mehr kommen, weil kein Gesalbter mehr da ist, den Gott beraten will?

Wenn niemand mehr da ist, den Gott berufen hat, und folglich auch niemand, den Gott segnen will?

Und Salomo wusste und drückte das auch aus, dass die Berufung und die Salbung nicht nur mit der Vergangenheit des amtierenden Königs zu tun hat, sondern auch mit seiner Treue zu Gott. „Wenn nur Deine Söhne auf ihren Weg achten“, das ist eine Bedingung für ein funktionierendes Königtum.

Die heutige Gemeinde hat das Problem in zweierlei Weise:

Jesus als König

Zum einen ist Jesus König der Gemeinde. Es wäre wichtig, dass er das bleibt. Das ist aber leider weder natürlich noch logisch. In den Sendschreiben der Offenbarung haben wir das Problem einer Gemeinde, die dem Namen nach lebt, aber in Wahrheit tot ist. Und der Gemeinde in Ephesus droht Jesus in Offenbarung 2:5 an, dass er sie rausschmeißt. Dass er nicht mehr ihr König sein will.

Es kommt leider recht oft vor, dass der Leib Christi nicht mehr vom Haupt Christus geleitet wird, sondern von Lehre, Zeitgeist, Gewohnheit oder der Bibel. Der König ist nicht mehr König. Man sieht diesen Gemeinden das meistens auch an. Salomo kannte die Gefahr, die entsteht, wenn dem Reich Gottes die falsche Autorität vorsitzt.

Die Gläubigen als Könige

Sowohl Petrus als auch die Offenbarung kennen die Gläubigen als Könige. Paulus benutzt das Wort nicht, legt aber wiederholt Wert darauf, dass die Christen herrschen sollen, denn dazu sind sie bestimmt.

Wenn die Christen, die in der Gemeinde das Sagen haben und die damit das Reich Gottes regieren, aber keineswegs auf ihren Weg achten und sich weder von Propheten noch vom Heiligen Geist lenken lassen, dann stehen wir erneut vor dem Problem, dass in der Gemeinde regierungsmäßige Willkür herrscht. Dass nicht Gott durch seine Berufenen in der Gemeinde herrscht, sondern Gläubige, die die Stimme Gottes noch nie gehört haben und den Heiligen Geist von der Abwesenheit des Heiligen Geistes nicht unterscheiden können.

In so einer Gemeinde ist dann das Elend groß. Kann man auch im Alten Testament nachlesen in der Geschichte des Nordreiches Israel, als dort Könige herrschten, die nicht von Gott berufen waren, sondern durch Putsch an die Macht gekommen waren.

Darum war das Salomo über alle Zeiten hinweg so wichtig, dass das Reich Gottes regiert wird von Leuten, die tatsächlich von Gott berufen sind und in der Nachfolge des Gesalbten stehen.