1.Könige 8,23+24 Gnädige Treue
1.Kön 8,23-24
23 Und er sprach: HERR, Gott Israels! Kein Gott ist dir gleich im Himmel oben und auf der Erde unten, der du den Bund und die Gnade deinen Knechten bewahrst, die vor dir leben mit ihrem ganzen Herzen;
24 der du deinem Knecht, meinem Vater David, gehalten hast, was du ihm zugesagt hast. Mit deinem Mund hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es am heutigen Tag ist.
Ganz tagesaktuell, dieser Text.
Die heutigen Evangelikalen würden selbstverständlich erwarten, dass die Einmaligkeit Gottes damit begründet wird, dass Gott die Schöpfung geschöpft hat.
Was ein ziemlich langweiliger Vergleich wäre, denn das ist lange her, und für heute und morgen und die Bewältigung unseres Lebens ist es eigentlich egal, wo die Blumen und die Tiere her sind. Sie sind seit Jahrmillionen da, und das geht in Ordnung. Aber spannend ist das nicht.
Aber die Begründung der Einmaligkeit Gottes über seine Treue und seine Verbindlichkeit, das ist für heute brauchbar.
Die Schöpfung ist in ihrer Treue und Verbindlichkeit zu mir leider nicht sehr vorbildlich. Denn es wurden auch Bakterien und Viren geschöpft, schlechte Menschen, herabfallende Dachziegel und die Zeit, die mich altern und sterben lässt. Und nicht nur mich.
Die Welt wird sich von sich aus keinesfalls zu meinem Vorteil verhalten.
Aber Gott wird das tun.
Gott hat einen Bund mit mir gemacht, und nicht nur mit mir. Und er wird denen, die mit Gott leben, immer zu ihrem Vorteil zur Seite stehen.
Und das ist völlig einmalig. Es gibt nichts und niemanden auf der Welt, der mir gegenüber so treu und so gnädig ist. Die Schwerkraft ist mir gegenüber zwar treu, aber sie ist es nicht zwangsläufig zu meinen Gunsten, und gnädig ist sie auch nicht, denn wenn meine Lieblingstasse runterfällt, ist sie kaputt.
Gnädige Treue ist das ganz große Kennzeichen Gottes, das seine Einmaligkeit ausmacht und das ihn von allen anderen Dingen und Lebewesen unterscheidet.