1.Könige 8,1 Gottes Wohnungswechsel in Jerusalem
Der Umzug Gottes vom Berg Zion auf den Berg Morija war nicht sein letzter Umzug innerhalb Jerusalems, aber sein letzter mit Zustimmung des Volkes.
Denn auch der nächste Umzug Gottes, vom Tempel in die neutestamentliche Gemeinde, fand innerhalb von Jerusalem statt. Allerdings ohne die Zustimmung der Ältesten und Obersten des Volkes. Wobei Jesus sich durchaus um diese Zustimmung bemüht hatte, in Matthäus 23:37 beklagt er es ja, dass die Eingeladenen seiner Einladung nicht gefolgt sind.
Genauso wie bei Salomo alle wissen sollten, dass Gott umzieht, und sie darum eingeladen wurden, dabei zu sein (und auch kamen), so sollten es auch die Menschen zur Zeitenwende wissen und erfuhren vom Umzug Gottes durch die Geräusche und Zeichen, die der Heilige Geist von sich gab.
Und im Neuen Testament wurde der Umzug Gottes dann nicht mit Tieropfern und Ritualen gefeiert, sondern durch einen neuen Lebensstil, den der Anfang der Apostelgeschichte ja ausführlich beschreibt. Das Opfer, das beim Umzug um die Zeitenwende gebracht wurde, war zuerst das Opfer Jesu und danach das Opfer der Menschen, die ihr Leben geben, um es zu gewinnen.
Zeit wäre es, dass man den zweiten Umzug Gottes innerhalb von Jerusalem endlich ernst nimmt. Dass man zur Kenntnis nimmt, dass Gott in der Gemeinde in gleicher Qualität wohnt wie im Tempel in Jerusalem. Nein, vermutlich in noch viel höherer Qualität.
Zeit wäre es, dass man zur Kenntnis nimmt, dass die Gemeinde der Tempel des Heiligen Geistes ist und dass Hingehen kein Fehler ist. Die Gemeinde ist der Ort, wo man Gott am nächsten sein kann. Oder wo Gott am göttlichsten ist. Wie auch immer man es ausdrücken will.
So wie es damals keinen Ersatz für den Tempel gab, so gibt es heute keinen Ersatz für die Gemeinde. Auch dann, wenn die Gemeinde sehr unperfekt ist. Das waren die Menschen, die den Tempel verwalteten, damals auch. Die Perfektion der Gemeinde hängt nicht an der Perfektion der Menschen, sondern an der Perfektion und der Treue Gottes. Was auch nicht neu ist, denn Salomo betont das in seinem Gebet in Kapitel 8 immer wieder: Die Treue Gottes zu seinen Zusagen ist der einzige Trumpf, den die Gläubigen haben.