1.Könige, Kapitel 1 und 2: Massive Maßnahmen gegen Thronschubser

Die ersten beiden Kapitel vom ersten Königsbuch beschäftigen sich mit der Frage, welchen Widerständen der Gesalbte Gottes ausgesetzt ist, wenn er König werden will:

  • König in seinem eigenen Reich (heute: die Gemeinde)
  • König im Leben des einzelnen Menschen

Dabei müssen wir das feststellen, was wir aber eigentlich schon wussten: Die größten Gefahren für den König kommen von innen, nicht von außen.

Hier bei Salomo waren es nur Israeliten, die verhindern wollten, dass er König wurde, oder die ihn schlicht als König nicht akzeptierten. Keine Ägypter, keine Syrer, keine Babylonier. Denn in der Regel schützt Gott seine Gemeinde gegen Angriffe von außen, die den König verhindern wollen. Aber mit Angriffen von innen hat Gott es sehr viel schwerer.

Das war auch bei Jesus so: Nicht die Römer wollten ihn nicht als König, sondern die Israeliten.

Das war auch bei Paulus so: Den meisten Ärger hatte er mit Christen, nicht mit Juden oder Römern.

Das ist auch in unserem Leben so: Nicht die äußeren Umstände machen Jesus seinen Thron in unserem Leben streitig, sondern unser Innenleben. Steht aber auch schon im Neuen Testament: Jak 4,1

4 Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Nicht daher: aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten? 

Jak 1,14

14 Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird.

Und Salomo wehrt die internen Angriffe ab. Zuerst mit langer Leine, mit Begnadigung, mit Nachgeben. Das funktioniert aber nicht, denn Adonia und Schimi tauchen bald wieder auf.

Genauso wenig wird es funktionieren, wenn wir mit Gnade und Nachsicht gegenüber den Bedürfnissen oder Wünschen handeln, die in unserem eigenen Leben Jesus vom Thron schubsen wollen. Das funktioniert nicht. „Wenn Deine Hand Dich zur Sünde verleitet, dann hau sie ab.“ (Mt 5,30, Mt 18,8, Mk 9,43).

Gnade gegenüber anderen ist meistens gut.

Aber gegen sich selbst muss man streng sein. Die internen Gegner sind zu hartnäckig, als dass man ihnen mit Nachsicht begegnen könnte.