1.Könige 2,5-9 Warum ausgerechnet diese drei Anweisungen

In den letzten Anweisungen Davids zum Verhalten von Salomo gegenüber Menschen hätten ja auch ganz andere Dinge stehen können. Dass ausgerechnet diese drei Personen drin stehen, ist ja weder zwingend noch zwangsläufig.

Es hätten dort auch Anweisungen stehen können

  • über Abjatar und Zadok
  • über Adonia
  • über den Propheten Nathan
  • über Obed-Edom, weil er die Bundeslade beherbergt hat
  • über Arauna, der seine Tenne für den Tempel hergegeben hat
  • über Huschai, der sich in die Höhle des Löwen gewagt hat und so einen guten Rat gegen Absalom gegeben hatte
  • und über viele andere, die mit ihren guten oder schlechten Taten das Leben Davids maßgeblich beeinflusst haben.

Es stehen dort aber die Anweisungen über Joab, Barsillai und Schimi. Wobei die beiden letzten eigentlich eher unbedeutende Personen waren.

Diese drei Anweisungen stehen stellvertretend da, denn Salomo soll, das hatte auch David verstanden, als der große Friedefürst Gottes handeln. Als Vorgänger von Jesus, wie wir heute wissen. Als der Gesalbte des Herrn mit einem anderen Schwerpunkt als David.

Der Gesalbte des Herrn bestraft die Ungerechten.

Und zwar die, die gegen die anderen Gläubigen vorgehen. Gegen die anderen Bewohner des Reiches Gottes. In diesem Falle als Beispiel Joab, der heimtückisch gemordet hat.

Wir haben das gleiche bei Jesus, der denen den Mühlstein um den Hals androht, die die Kleinen, Schwachen, scheinbar Unbedeutenden vom Glauben abbringt.

Jesus hat dem, der seinen Bruder „Narr“ nannte, das höllische Feuer an den Hals gewünscht. (Mt 5, 22)

Und beim reichen Mann und dem armen Lazarus ist eine ganze Geschichte daraus geworden.

Der Gesalbte des Herrn segnet die Gerechten.

In diesem Falle Barsillai, der David in einer Notsituation mit Proviant unterstützt hatte.

Jesus sagte, was Ihr einem der meinen getan, das habt Ihr mir getan.

Und wer Euch einen Becher Wasser gibt, weil Ihr Christen seid, der wird sicher belohnt werden.

Der Gesalbte des Herrn schützt die Ehre Gottes.

Schimi hat etwas gemacht, was wir im NT als die Sünde gegen den Heiligen Geist kennen und was deshalb nicht vergebbar ist. Schimi hatte angezweifelt, dass David von Gott zum König bestimmt war, dass also David der Gesalbte Gottes zu seiner Zeit war. Statt dessen hatte Schimi gesagt, dass David die Schuld trägt am Tode Sauls und seiner Familie, was nun wirklich nicht stimmte.

In einfachen Worten hat Schimi den Gesalbten Gottes einen Gegner Gottes genannt. So wie die Pharisäer gesagt hatten, der Geist Gottes sei in Wahrheit der Geist des Teufels.

Somit war die Bestrafung Schimis auch nicht eine Privatsache des Königshauses, sondern eine Pflicht, die aus der Beziehung zu Gott entstand.

Also:

In diesen drei Anweisungen an Salomo sind beispielhaft die Aufgaben des Friedefürsten beschrieben. Darum stehen sie an dieser Stelle.